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Emotionen
Aktuelle psychische Zustände einer bestimmten Intensität, Dauer, Qualität mit spezifischem Erlebens-, Verhaltens-, physiologischen Aspekt. Objektgerichtet.
Stimmung
Länger als Emotion, aber weniger intensiv
Gefühl
Nicht zwangsläufig objektbezogen
Strukturarten von Emotionen
Bipolar: Gegensatzpaare. Angeboren (primär) vs. gelernt. Auch in Kombination möglich.
Kriterien für Basisemotionen
Fest verdrahtet. Ungelernt. Neuronale Feuerungsdichte. Adaptive biologische Prozesse. Handlungsbereitschaft. Auskommen ohne propositionalen Inhalt. Universelle Gesichtsausdrücke.
Komponenten einer Emotion (3+1)
(1) Subjektives Erleben: Intensität, Dauer, Qualität. (2) Verhalten: motorische Reaktion. (3) Physiologische Änderungen. + Kognitionen.
Schwierigkeiten bei Forschung subjektiven Erlebens
Zugang, Ritualisierung, Abfrage länger als eigentl. Geschehen. Nicht bemerkt, Ursache falsch zugeschrieben oder komplett falsch benannt.
Messung von subjektivem Erleben
In der Regel nicht freie Introspektion, sondern Fragebögen. Sprachgebunden (Adjektivlisten, Rating) und sprachungebunden (Bilder).
Wahrnehmung von Emotionen
Mimik (Gesicht) + Motorik (Bewegungen (sehr sicher auch bei nur schemenhaften), Tastendruckexperiment).
Gesichtsausdruck
Sichtbarste Auswirkung von Emotionen. Erkennung oft, aber interkulturelle und interemotionale Varianz. Keine Unterscheidung zwischen echt + vorgespielt, nur unter Zuhilfenahme physiol. Methoden.
Physiologische Änderungen
Bis zu gewissem Grad unspezifisch. Interindividuell und interemotionale Varianz.
Verarbeitungspfade von emotionsauslösenden Reizen
Zwei. (1) Sequenziell, bewusst, flexibel, langsam. (2) Auf Erfahrung basierend, weniger flexibel, parallel, schnell. = high und low road zur Bewertung.
Einfluss Emotion auf Kognition
Bias / Verzerrung. Traurig → analytisch. Positiv → flexibel-kreativ. Angst → Aufmerksamkeitsfokus.
Beziehungen zwischen Emotionskomponenten
Inter- und intraindividuelle Varianz. Nur bei stärksten gleiche Reaktionen. Zusammenhänge zwischen Gesichtsausdruck und Erleben. Oft negative Zusammenhänge zwischen physiologischer Komponente und Ausdruck (2 Pfade!).
Simulationen von Emotionen
Nur bei den Nebeneffekten möglich, aber ohne Änderung des subjektiven Erlebens.
Funktionen von Emotionen
Kommunikation, Verhaltensvorbereitung, Motivation. Erste beiden evolutionär erklärbar).
Preparedness (Seligmann, 1971)
Evolutionärer Aspekt bei Emotionen. Survival of the fittest (Bestangepassten). Furcht vor Schlangen statt vor Fahrzeugen. Entwicklungsgeschichtlich relevante Reize werden schneller gelernt.
Kommunikative Funktionen des Emotionsausdrucks
Vier. Zustand. Intention. Soziale Repräsentation („Stimmungsübertragung“, z.B. bei Panik). Beziehungsanzeige und -änderung (langfristig, Gruppenstruktur).
Verhaltensvorbereitung
Zentrale überlebenswichtige Aufgabe (Frijda, 1986). Fight-or-Flight-System (Cannon, 1972).
Funktionscluster
Zur Strukturierung von Emotionen, z.B. Sicherung des Überlebens, sozial-kommunikativ.
Bewertung von Emotionen (LeDoux, 1989)
Zwei parallel laufende Systeme. Low Road. High Road.
Low Road (LeDoux, 1989)
Über Thalamus und Amygdala, unpräzise, aber schnell erste Einschätzung, evolutionär älter, überlebenssichernd.
High Road (LeDoux, 1989)
Über Thalamus, Kortex, Hippocampus zur Amygdala, deutlich präziser, dem Bewusstsein zugänglich, langsamer.
TASS thwarted action state signalling-Theorie (Salzens, 1991)
Integriert Kommunikation und Verhaltensvorbereitung. Negative Emotionen durch Behinderung motivierter Handlung, positive durch ihr erfolgreiches Abschließen. Ziel, Problem zu kommunizieren und Störung zu beseitigen.
Historische Emotionstheorien (verhaltensvorbereitend)
Basisemotionen (Watson), James-Lange-Theorie (1884/85), Zwei-Faktoren-Theorie (Schachter und Singer, 1962)
3 Basisemotionen nach Watson
Furcht (laute Geräusche, Verlust von Halt). Wut (Behinderung von Körperbewegungen). Liebe (Streicheln der Haut). Werden auf andere Reize übertragen sowie kombiniert.
James-Lange-Theorie (1884/1885)
Reiz - körperliche Reaktion - emotionales Erleben. "Man ist traurig, weil man weint." Kritik von Cannon: u.a. induzierte körperliche Veränderungen führten nicht zu Emotionen.
Zwei-Faktoren-Theorie (Schachter und Singer, 1962)
Reiz - körperliche Reaktion - Interpretation (Zuschreibung eines Grundes) - Emotion. Experiment: Adrenalininjektionen mit und ohne Info der Vpn, kritisiert, aber Erregungstransfer bestätigt.
Erregungstransfer
Residuale physiologische Erregung verstärkt nachfolgende Emotionen sowohl in der Erlebens- als auch in der Verhaltenskomponente, auch nach unemotionaler physiologischer Erregung (Sport).
Kognitive Theorien der Emotionen (verhaltensvorbereitend)
Netzwerktheorien. Appraisaltheorien.
Netzwerktheorien (z.B. nach Bower, 1981)
Emotionen als Knotenpunkte im Wissens- und Erlebensnetzwerk. Durch Situation getriggert oder gehemmt. Angst-, Freudeknoten. Abstrakt. Situations- und Stimmungskongruenz. Erklärt warum Emotionen sich ausschließen.
Appraisaltheorien
Kognitiv. Arnold (1960). Lazarus (1966). Oatley und Johnson-Laird (1987)
Appraisaltheorie nach Arnold (1960)
Ein Bewertungsschritt. Wahrnehmung eines Reizes und dessen Bewertung. Erst diese löst Emotion aus, nicht der Reiz selbst.
Appraisaltheorie nach Lazarus (1966)
Mehrstufig. (1) Beurteilung eines Reizes: positiv, negativ, irrelevant. (2) Bewertung der Bewältigungskapazität. (3) Beurteilung in Bezug auf Selbstwert. Emotion entsteht aus Ergebnis dieser Bewertungen. Nicht zwangsweise bewusst.
Appraisaltheorie nach Oatley und Johnson-Laird (1987)
Emotionen lösen Konflikte und setzen Prioritäten zwischen mehreren Zielen. Neben bewusster Instanz auch evolutionär älterer Apparat.
Dilemma der Emotionsforschung
Varianzen bei Vpn. Emotionsgemische. Sehr schneller Ablauf. Generalisierbarkeit unklar. Emotionen möglichst stark, aber Emotionsauslösung unbemerkt.
Methoden zur experimentellen Emotionsmanipulation (Sokolowski, 1993)
Physiologie, Ausdruck, Kognition & Erleben, Situationsanreize, Depressionsneigung.
Attributionale Theorie nach Weiner (1960)
Emotion auf Basis der Beurteilung eines Ergebnis in (allen!) drei Dimensionen: Lokation (internal vs. external), Stabilität (ob veränderlich), Kontrollierbarkeit (eigene Einflussmöglichkeit). Motivationale Funktion.
Appraisal- vs. attributionale Theorien
Einschätzung Situation (verhaltensvorbereitende Funktion von Emotionen) vs. Einschätzung der Ergebnisursachen (motivationale Funktion von Emotionen).
Hedonistische Theorien
Jedes Handeln zielt darauf ab, positive Emotionen zu erzeugen und negative Emotionen zu vermeiden. Emotionen als Motive für Motivation. Emotionen als Motive der Motivation. Bezug auf Gegenwart oder Zukunft. Bewertung der Konsequenzen vor Handlung.
Beschreibung von Emotionen auf zwei Dimensionen
Aktivierung (aktivierend vs. deaktivieren) und Valenz (angenehm vs. unangenehm).
Emotionen auf Ebene des Gehirns
Limbisches System mit Amydala (auslösend, integrierend, verarbeitend) und Hippocampus (Gedächtnisfunktion), präfrontaler Kortex (Bewertung, Entscheidung, Verhaltensplanung).
Neurochemische Seite von Emotionen
Noradrenalin bei negativen Emotionen, Dopamin und Endorphine bei positiven.