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Handlung
Bewusstheit. Intention. Bewegung. Menschliches Verhalten, das bewusst / intendiert ist und in die Verantwortung des Ausführenden fällt. Mit Sinn verbunden (Weber). Intendiertes Verhalten (Lewin). Immer auch mit Bewegung (auch mentaler) verbunden.
Handeln als Schnittstelle
Zentraler Integrationspunkt menschlichen Lebens und Strebens. Verbindung verschiedenster allgemeinpsychologischer Systeme.
Handlung als eigenständiges System
Zusammenspiel unterschiedlicher psychischer Funktionen. Planung. Ausführung. Koordinierung. Regulierung.
Emotionen (und Handlung)
Selbst nicht intentional, aber Auswirkung auf intentionale Prozesse. Unterstützend oder störend. Energetisierer. Eher indirekt, vermittelt über volitionale und motivationale Prozesse. Können auch durch Handeln ausgelöst werden.
Motivation (und Handlung)
Beeinflusst Handlungsauswahl. Stößt Handlung an, Anfang der Handlungskette. Handlungsgrund. Aber nicht einzige Ursache (s. Volition). Energetisierend (wenn kongruent), störend (wenn inkongruent). Rückkopplung durch Handlung.
Ursachen vs. Gründe von Handlungen
Gründe intentional, Ursachen physiologisch. Bei Gründen Argumentieren möglich, bei Ursachen nicht. Normative Dimension von Gründen. Zu einer Handlung kann man jemanden auffordern, aber nicht zu Verhalten.
Volition (und Handlung)
Hauptaufgabe: Handlungsdurchführung v.a. entgegen Störungen. Bewusster, intentionaler Aspekt (Unterschied Verhalten). Kognitive Kontrolle. (Nicht zwingender) Teilbereich + Bewegung, Wahrnehmung, Lernprozesse.
Handlungsregulation
Sequentielle, zyklische, hierarchische Struktur
Sequentielle Handlungsstruktur
Folge von Handlungsschritten, z.B. Rubikonmodell
Zyklische Handlungsstruktur
Bsp. TOTE (Miller, Galanter, Pribram). VVR (Hacker).
TOTE (Miller, Galanter, Pribram, 1973)
Test-Operate-Test-Exit. = Soll-Ist-Vergleich - Handeln - Monitoring - Ende. Untergeordnete Tätigkeiten eigene Einheiten. Hierarchisch. Aus Computerwissenschaften. Ziel und Handelnder nicht berücksichtigt.
VVR (Hacker, 1973, 1998)
Vergleichs / Vorwegnahme - Veränderungs - Rückkoppelungseinheit. Konkrete Ziele relativ zum Zustand.
Hierarchische Handlungsstruktur
Bsp. TOTE-Einheiten. Bewusstseinsebenen von Prozessen.
Regulationsebenen (Hacker)
Intellektuelle (bewusstseinspflichtig) • perzeptiv-begriffliche (bewusstseinsfähig) • automatisierte (nicht bewusstseinsfähig). Wechselwirkungen.
Hierarchieebenen (Oesterreich, 1981)
Motorische Ausführung. Handlungsplanung. Zielplanung. Bereichsplanung. Bereichserschließung. Jeweils ansteigender kognitiver Einsatz.
Hierarchisch - Zyklisch - Sequentiell
Komponenten der Handlung, nicht getrennte Theorien. Ansätze für unterschiedliche Analysemöglichkeiten eines Handlungsprozesses.
Motorische Programme (Keele, 1968)
Handlungsrepräsentationen als Set aus strukturierten Muskelbewegungsbefehlen unabhängig von peripheren Rückmeldungen. Antizipationseffekte.
Je komplexer (ungeübte) Handlung (Henry & Rogers, 1960)
Umso länger die Planung.
Besonders gute Leistung (Proctor & Reeve 1990)
Wenn Reiz und Reaktion miteinander kompatibel sind.
Aufgliederung der Handlungskontrolle (Schmidt, 1975)
Relativ starre Programme und situationsabhängige, flexible Parameter.
Vorabinformationen
Führen zu kürzeren Reaktionszeiten (Rosenbaum, 1980), schränken Handlungsrahmen generell ein (Hick, 1952).
Problem Aufgliederung Handlungskontrolle
Unklarheit, was Parameter und was Programm ist (z.B. Geschwindigkeit und Richtung).
Flexibilität in einfachen Handlungen (Prablanc und Pélisson, 1990)
„Heimliche“ Zielverschiebung keine Auswirkung auf Richtigkeit oder Reaktionszeit der Handlungen → an Situation orientiert.
Verständnis einfache Handlungen
Zusammenspiel aus einem zentralen und peripheren Mechanismus. Aufgabenteilung. Geringerer Programmieraufwand.
Handlungsinitiierung vor Fertig-Programmierung
Interne Startsignale (Bullock und Grossberg, 1988). Unspezifisch, unabhängig vom Status der Handlungsplanung, bauen sich kontinuierlich auf.
Motorische Programme (Shaffer, 1991)
Kognitive Zielrepräsentationen einer beabsichtigten Handlung. Über Ziel geplant, nicht über Muskelbewegung.
Planung von Handlungssequenzen
Abschnitte initiiert vor Abschluss der aktuellen Handlung. Antizipationseffekte und Reihenfolgefehler. Je komplexer Handlung, umso länger Planung. Reaktionszeiten schneller, wenn Reiz-Reaktionssequenzen kompatibel.
Bedeutung der Reihenfolge bei Handlungssequenzen
Assoziative „Verkettungen“ über Reize (James, 1960), motorische Muster (Münsterberg, 1889), einzelne Reize in ihrer Ganzheit (Hull, 1931). Verknüpfung linear oder hierarchisch.
Übergänge von Sequenzen
Innerhalb → linear. Zwischen → hierarchisch. Kenntnis der Stelle erleichtert Ausführung der jeweiligen Richtung.
Je länger Sequenz
Umso unwahrscheinlicher komplette Vorausplanung.
Höhere Komplexität einer Aufgabe (Klapp & Wyatt, 1976)
Vorbereitungszeit nimmt zu, aber nicht linear. Planungszeit pro Element wird geringer.
Je langsamer Handlungsbewegung
Desto geringer fällt die anfängliche Verlangsamung aus.
Übung
Handlungslänge verliert an Einfluss auf Handlungsvorbereitungszeit → automatisierte Prozesse und nicht mehr bewusstseinspflichtig.
Forschungsfragen zu multiplen Handlungen
Klar getrennt oder komplex, integriert. Wirkliche Gleichzeitigkeit oder schnelle Wechsel.
Herausforderungen in Experimentalbedingungen
Trainingseffekte. Intervallunterschiede. Aufmerksamkeitsteilung. Motivations- und Stresseffekte.
stimulus-onset asynchrony (SOA)
Zeitversetzter Reizeinsatz. Zeit vom Beginn eines ersten Reizes oder Prime bis zum Beginn eines zweiten, unabhängig davon, ob zwischen beiden eine Pause liegt oder ob beide teilweise gleichzeitig präsentiert werden.
Psychologische Refraktärperiode
Zeitintervall, in dem nur eine Aufgabe bearbeitet werden kann. „Mentaler“ Engpass, der zu einem Zeitpunkt nur eine Handlung zulässt. Nur bei Zugriff auf verschiedene Kategorien und bei explizitem Gedächtniszugang. Kategorieabhängig.
Priorisierung einer Aufgabe
Gleicht einem Einzelhandlungssetting.
Problem multipler Handlungen
Geteilte Aufmerksamkeit führt zu Leistungseinbußen. Schon Distraktoren führen zu langsamerem Entdecken relevanter zwischen irrelevanten Reizen.
Forschungsfragen zum mentalen Engpass
Strukturell oder strategisch. Unveränderlich oder variabel. Leistungsnachlass durch Planung oder Start der Handlung.
Handlungswechsel
Berührt exekutive (kontrollierende) und nicht überwiegend basale (wahrnehmende) Funktionen.
Mechanismen des Handlungswechsels
Abruf aufgabenspezifischer Regeln und deren Implementierung. Änderung der Reizarten (z.B. visuell - verbal). Unterdrückung residualer Informationen aus vorangegangener Aufgabe. Unklar voneinander abgrenzbar, evtl. nur Facetten desselben Vorgangs.
Proaktive Effekte
Nachwirkungen der ersten Aufgabe auf die zweite. Kann sich positiv oder negativ auf zweite Aufgabe und Schnelligkeit und Güte des Wechsels auswirken.
Proaktive Interferenz
Abruf der zweiten Aufgabe bei Gedächtnisaufgaben und Reizerkennung schlechter. Je kürzer die Zwischenzeit, umso größer.
Gründe für residuale Wechselkosten
Vpn nicht ausreichend motiviert für vollständige Vorbereitung. Restinhibitionen noch aktiv. Reiz-Reaktions-Verknüpfungen müssen verändert werden. Theorien evtl. in Zusammenhang.
Aufgabensets zur Erklärung von Wechselkosten
Sammlung aller aufgaben-, intentions- und handlungsbezogenen Einstellungen des kognitiven Apparats. Unspezifisch. Voraktivierung von Gedächtnisinhalten. Einstellung erwarteter Parameter.